Jochen Wahle
Google
Meine erste Suche galt Google: kann man wirklich nur 5 Sterne vergeben?
Kann man nicht. Hätten wir aber gerne.
Es ging auf der angeschlossenen Terrasse los mit einem prickelnden Empfang. Bei strahlendem Sonnenschein. Wir wurden natürlich gefragt, ob es Sekt oder Champagner oder alkoholfrei sein darf. Anschließend ging es ins Restaurant. Da der Chef’s Table frei war, lud man uns ein, dort zu sitzen. So überblickten wir das Tun aller Köche von der gegenüberliegenden Seite der „üblichen“ Tische. Wir saßen zu zweit dort. Maximal können dort aber 4 Personen Platz nehmen.
Nun folgten wunderbare Amuse-Gueules, von denen jedes einzelne mehrere Sterne verdient hätte. Eine bessere Einstimmung in das, was folgte, hätte es nicht geben können. „Natürlich“ gab es danach 2 kleine, selbst-gebackene Brote von allerfeinster Qualität. Und Butter aus der Normandie.
Wir hatten uns für das 8-Gänge-Menü entschieden. Yannicks Idee, um die Auswahl so individuell wie möglich zu machen: jeder Gast wählt aus Allen Speisen der Abend-Karte die für ihn am besten passenden aus. Wir also 8 verschiedene. So konnte man, wenn man wollte, eine Vorspeise zum Hauptgericht machen. Das ist ein grandioses Konzept, wie wir es noch nie woanders gesehen habe. Individueller geht es nicht. (Wir haben deshalb die Fotos nicht mit einem Namen versehen, weil das keinen Sinn ergeben hätte.)
Jetzt kommen wir zum weiteren Höhepunkt: die Weinbegleitung durch Tobias, den Sommelier. Obwohl er noch sehr jung ist, bringt er eine Fülle an Erfahrung mit. An diesem Abend haben wir vermutlich mehr über Wein erfahren als in den letzten 10 Jahren. Seine freundliche und charmante Art tat ein Übriges, diesen Abend zu einem großen zu machen. Dass er eine riesige Auswahl an außergewöhnlichen Weinen im Zugriff hat, muss man hier gar nicht mehr erwähnen.
Wir haben beide ein schlechtes Namensgedächtnis. Neben den Namen Yannick und Tobias können wir aber noch einen erinnern: Michelle. Die junge Dame, die die Brote backt und die Desserts kreiert. Hmmmmmmmmmmmmmm. Gucken Sie sich mal die Bilder und den Blumenstrauß genau an. Der reinste Wahnsinn. (Yannick, sorry, aber damit müssen Sie leben.)
Was wir hier noch gar nicht erwähnt haben, aber auf jeden Fall eine besondere Erwähnung verdient: die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Fachkunde des Service-Personals. Ohne die wäre der gesamte Abend nicht das, was er war: unvergesslich. Yannick hat bei der Auswahl seines Personals mehr als nur ein goldenes Händchen bewiesen. Wir sahen ein Team. Eines, bei dem alles passte: Sehr freundlich. Sehr offen. Ohne aufgesetzte Freundlichkeit.
Der Abend wird uns immer im Gedächtnis bleiben. Wir haben uns zu Hause gefühlt.