Ernesto Müller-Haffner
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Wenn ein Mensch je daran zweifelte, dass Ruhm sichtbar sei, so möge er das besagte Restaurant aufsuchen – dessen Eingang von Auszeichnungen bedeckt ist wie ein General von Orden. Die Terrasse ist ein Gedicht, der Frühlingssalat mit Spargel ein hübsches Kapitel, und der Rostbraten gar ein ganzes Buch. Die Edelfischplatte indes geriet an einer Stelle ins Feuer – der Thunfisch, durchgegart wie ein altes Manuskript, ließ jegliche Zartheit vermissen (Sollte nicht, kann passieren). Die Weinkarte aber – ach, sie ist ein Atlas der Rebe! Heimisches wie Fernes in feiner Balance. Nur der Kaffee – ein Trauerspiel. Der Espresso ohne Crema. Empfehlenswert, ja – doch möge jemand dem Barista ein Buch reichen.