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Am gestrigen Abend (Samstag, 04.01.25) haben meine Begleitung und ich das Restaurant "Orangerie", im Maritim Hotel am Timmendorfer Strand, aufgesucht.
Nach diesem Abend wollte ich doch meine Eindrücke in Form einer Bewertung zusammenfassen.
Wir haben uns für das 6-Gänge Menü entschieden und nach einem Glas Champagner auch noch eine gute Flasche Wein bestellt.
Diese Bewertung ist rein subjektiv und spiegelt nur meinen persönlichen Eindruck des Abends wider.
Gastronomie ist oft tagesformabhängig und auch Mal ein nicht geglückter Abend bedeutet nicht, dass dies der Standard ist.
ORANGERIE
Service:
Zurückhaltend, aber aufmerksam und freundlich. Wirkt relativ starr. Wenig Zeit am Gast genommen.
Sommeliér kaum präsent, wirkt zurückhaltend und eher im Hintergrund.
Man hat kaum das Gefühl bekommen, dass sie gerne Wein bzw. getränke verkaufen möchte. Interaktionen waren kurz.
Aperitivi nur Sherry und Champagner, "große" Auswahl.
Arbeitskleidung ist Geschmackssache, aber relaitv unrund:
Sneaker zum Anzug, 4 Kugelschreiber an der Hosentasche (Restaurantleiter).
Die Zeit zwischen Aperitivi, Amuse, Brot, Erfrischungstücher (Oshibori) war sehr kurz, kaum Zeit wirklich erstmal anzukommen.
Musik von Ausgeschaltet, zu Laut, zu Leise, zu wieder Ausgeschaltet und dann zum Ende hin wieder Laut?
Amuse:
Gänsestopflebermousse zu cremig, nicht fluffig und zu intensiv.
Tartelette sehr ausbalanciert, angenehme Säure und Umami.
Wasabibaiser geschmacklich rund und intensiv, geräucherter Aal war rund.
gesamt "gut"
Gang I:
Wolfsbarsch geht durch Gurkensorbet und Vinaigrette unter. Thunfisch kaum spürbar.
Gurkensorbet recht süß.
gesamt "okay"
Gang II:
Topinambur sehr zurückhaltend. Langustino auf dem Punkt. Saucen und Trüffel sehr angenehm und rund.
gesamt "okay"
Gang III:
Sehr gut gelungen, geschmacklich recht säurehaltig mit angenehmer Süße. Sehr Rund, Zander auf dem Punkt gegart, rekonstruierte Muschel lecker.
Rundum runder Gang mit vielen verschiedenen Geschmackskompositionen.
gesamt "sehr gut "
Gang IV:
Iberico Schwein Dreierlei klassisch, geschmacklich einseitig. Holzkohle Aromen kaum spürbar, Püree recht schwach. Geschmacklich rund, aber nicht überwältigend, ein Schritt zurück der Menüentwicklung nach Gang III.
gesamt "okay"
Gang V:
Ente auf den Punkt gegart, geschmacklich absolut rund und saftig.
Jus auch sehr intensiv, gemacklich auch rund. Selleriepüree gut und glatt, Rotkohlvariation geschmacklich rund.
"Entenblutwurst" geschmacklich rund, gute Konsistenz.
gesamt "gut"
Pre-Dessert:
Tom Kah Gai Sorbet geschmacklich sehr rund und erfrischend. Baiser mit Passionsfruchtgel und "Knallbrause", interessant, aber nicht notwendig.
Ring von der Passionsfrucht geschmacklich angenehm und gute Konsistenz, Sud von Mango und Passionsfrucht sehr säuerlich.
gesamt "okay"
Gang VI:
Variation von der dunklen Valrhona Schokolade, wirklich sehr intensiv und kräftig, kaum Variation in Textur und Geschmack.
Rum war geschmacklich kaum spürbar. Schokolade, mit Schokolade, auf Schokolade und mit Schokolade überzogen. Perlen vom Olivenöl/fett waren sehr sättigend und geschmacklich fast garnicht präsent. Filetstücke von der Orange, erfrischend, doch leider zu wenige. Insgesamt sehr süß, sättigend und eintönig.
gesamt "naja"
Petit fours:
5 verschiedene Petits, sehr süß, geschmacklich einseitig, kein geschmacklicher Twist, keine Erfrischung.
Insgesamt ein sehr süßer, texturell einseitiger und unspektakulärer Abschluss.
"Überraschungsbox" Petit fours:
Klassische Variation von Pralinen in edler Form. Champagner, weiße Schokolade. Champagner geschmacklich kaum spürbar, weiße Schokolade sehr präsent.
Schokolade sehr dominant, sehr süß, süßer Abschluss, unbefriedigend.
gesamt "schwach"
Fazit:
Für einen Menüpreis von 170€ (6-Gang) und einem Menü wie diesem, absolut keine Empfehlung meinerseits.
Man hat am Ende noch humorvoll gefragt, ob wir denn satt geworden wären, oder wir noch das "goldene M" aufsuchen wollen.
Meiner Meinung nach eine freche Frage, besonders wenn dort Gäste sitzen, die zu zweit eine Rechnung von knapp 500€ haben.